Wenn mal wieder ein Feiertag auf einen Wochentag fällt, freuen sich viele Menschen riesig, dass sie nicht arbeiten „müssen“. Natürlich ist es fein, entspannen zu können und Zeit für Hobbies, Familie und Freunde zu haben. Aber ist es wirklich so schlimm, arbeiten zu gehen? Und wenn ja, wieso suchen wir uns keine Arbeit, auf die wir uns Sonntag Abend schon freuen? Was veranlasst Menschen dazu, in Situationen zu verharren, unter denen sie leiden?
„I don´t like Mondays“ ist nicht nur das Lebensmotto von Garfield, sondern gefühlt großer Teile der Arbeitsgesellschaft. Frühmorgens tönt es aus dem Radio, wenn die aufgeweckten Moderatoren schon die Tage bis zum Wochenende zählen, so als ob die Zeit bis dahin ein einziges Jammertal wäre, das es zu durchschreiten gilt. Und ehe wir es uns versehen, jammern wir fleißig mit. Wann haben Sie zuletzt jemanden sagen hören „Schön, dass wieder Montag ist und kein Feiertag“? Es gibt solche Menschen, aber laut aussprechen trauen sie es sich kaum, zu hoch ist der soziale Druck. Manche von uns gehen zwar nicht unbedingt mit Begeisterung arbeiten, aber sie sehen durchaus auch positive Aspekte darin, wie etwa die Möglichkeit, sich selbst zu beweisen, etwas Sinnvolles zu tun oder auch einfach, Kollegen zu treffen.
Menschen, denen ihre Arbeit keinen Spaß macht, die damit unzufrieden sind, die über-oder unterfordert sind von ihrem Job, die möglicherweise sogar gemobbt werden oder sich in Richtung Burn Out bewegen, die gibt es leider auch. Und es werden immer mehr, die in ungeliebten Jobs verharren, anstatt etwas zu ändern. Die Gründe dafür sind vielfältig: die immer schlechtere Arbeitsmarktsituation, Angst vor der ungewissen Zukunft, die Hoffnung, dass es wieder besser wird, mangelndes Selbstbewusstsein,…
Experten nennen diese Form der Nicht-Entscheidung die „Mikado-Strategie“. Wie bei dem Spiel mit den Holzstäbchen, die jeder Spieler versucht behutsam aus dem Chaos zu ziehen. Aus lauter Angst, durch das eigene Handeln etwas in Bewegung zu setzen, das man weder vorhersagen noch beherrschen kann, bewegen sich diese Menschen lieber gar nicht. So lange, bis der Leidensdruck zu hoch wird, oder eine Entscheidung von außen herbei geführt wird.
Resignation macht krank, psychisch und physisch. Der bekannte Spruch „love it, change it or leave it“ hat seine Berechtigung. Wenn es nicht zumindest noch ein paar Aspekte gibt, die für den aktuellen Job sprechen, sollte man sich überlegen, was man ändern könnte. Wenn Änderungen im aktuellen Job nicht möglich sind, sollte man um seiner selbst willen den Schritt zur Veränderung wagen. Denn wie heißt es ebenfalls: „Neues Spiel, neues Glück“.